Wappen Werleshausen
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Werleshäuser Mundart

An dieser Stelle ein kleiner Überblick besonderer Worte aus dem "Werleshüsser" Dialekt:

Mundart Bedeutung Herkunft
allewiele jetzt, im Augenblick  
där Born Brunnen mnd.
de Borten Beil mhd.
där Butt Dickbauchige Tonflasche  
"Dee" Ihr und die Anrede "Sie"  
de Deisen Hühnerstall  
där Dessel Kopf  
de Dissel Deichsel  
där Dreckkorb Weidenkorb zum Kartoffellesen  
drüe trocken  
Dübchen Kartoffelkloß  
de Dütschen Zichorie, Kaffeezusatz  
de Gelten Wanne, Waschbottich mhd.
Gescherre Geschirr  
Grabeschit Spaten  
där Emmer Eimer mnd.
enn Flennbort einer, der immer lacht  
flennen Gesicht verziehen, lachen ahd.
Fuer Feuer  
Harth bewaldeter Höhenzug  
Hau Heu mhd.
de Heepen Sichel mhd.
hömn und drömn hüben und drüben  
de Hotze die Wiege  
de Hözel Dörrobst mhd.
de Howereise Hof, Hofraum mhd.
där Hob / im Hob Garten mhd.
hühlen weinen  
de Husdailn Hausflur  
Kännchen Schnapsmaß  
de Kandel Gosse mhd.
där Karen Karre  
de Kartuffelwanne Kartoffelkorb aus Drahtgeflecht  
de Kesper Kirsche  
Klibber Holzscheit  
där Knip krummes Messer zum Weiden schneiden mnd.
enne Kötze Tragekorb, Kiepe mhd.
Krütze Rückrat  
Kuz Haarknoten  
de Langweeed Langbaum am Wagen  
lecken gießen, benetzen mhd.
Letschen Pantoffel  
Liebchen Unterwäscheteil  
Där Lissenstäwel Leiterstütze am Erntewagen  
Lite Abhang mhd
Lüchten Lampe  
mee, dee, see wir, ihr, sie  
Mühlwerd Insel oder Uferland mhd.
Muhkübchen Marienkäfer  
niegefängsch neugierig  
enn Nösel 1/2 Liter Maß nhd.
Pitschen Peitsche  
Quitsche Zwetschge  
rus raus  
Scheese kleine Kutsche  
Schnuten Schnauze  
Schoken/Schöken Schuh  
Schoppen 1/2 Liter, Getränkemaß mnd.
där Schubekaren Schiebekarren für Stroh und Heu  
de Schünndailn Tenne  
Schuhre Regenschauer  
de Schweepen Peitsche mhd.
Seesen Sense  
Stroßenkrätzer Straßenarbeiter  
Stürze Nieren =  Schwarzwurzel  
Sunder abseits mhd.
Sütten Jauche mhd.
Stitz Haustier-Pferch  
Stroßen Straße  
Där Trüwert Kastenschiebkarre  
Tüppen Topf  
Über Abhang  
Uch Euch  
uf'm Kerchove lecken auf dem Friedhof gießen  
verheißen versprechen und versprochen  
Wanne Futterschwinge mhd.

Mundart Bedeutung
Är well am Halbensteine Kesper pflöcken Er will am Halbenstein Kirschen pflücken
Mee gehn ins Oberfäld zum Grummet wengen Wir gehen ins Oberfeld zum Grummet wenden
Ich muss minne Seesen kloppen ich muss meine Sense dengeln
Du kannst mich mol de Borten schliffen Du kannst mir mal das Beil schleifen
De Kühwe wären schun gemulken die Kühe werden schon gemolken
Minne Fickel wassen gut Meine Ferkel wachsen gut
Dem Fölln muß ich's Dinsen biebrängen dem Fohlen muss ich das Ziehen beibringen
Jetzt will ich minne Kartuffel hüfen jetzt will ich meine Kartoffeln häufeln
Zum Dinsen wärn se kaum noch gebrucht Zum Ziehen werden sie kaum noch gebraucht
Dinseossen un Dinsekühwe gitt's nit mehr Zugochsen und Zugkühe gibt es nicht mehr
In diesem Johre häts kenne Quitschen gegänn in diesem Jahr hat es keine Zwetschen gegeben
Ar het gesprochen er hat gesagt
'n Muhl voll schwatzen unterhalten

Einordnung

Die thüringische Mundart gehört zum Mittelhochdeutschen. Zur thüringischen Dialektgruppe gehört auch der eichsfelder Dialekt mit Verbreitung im Obereichsfeld, Mühlhausen und dem gesamten Unterlauf der Werra (Eschwege - Witzenhausen).
Auch der Werleshäuser Dialekt ist dem eichsfelder Dialekt zuzuordnen.

Abkürzungen

mhd = mittelhochdeutsch;
nhd = neuhochdeutsch,
mnd = mittelniederdeutsch,
ahd = althochdeutsch

Mundart auf Wikipedia

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